Geschwisterzimmer einrichten nach Feng Shui: Ein Kinderzimmer für zwei Kinder
Tipps für die Raumplanung und Gestaltung eines Kinderzimmers für zwei Kinder.
Als Mama von zwei Kindern weiß ich, aus eigener Erfahrung, dass sich die Gestaltung und Einrichtung von einem Geschwisterzimmer wie eine Königsdiziplin anfühlt. Meine Kinder haben sich in den ersten Jahren u.a. aus Platzgründen ein Zimmer geteilt. Später haben sie sich sogar freiwillig dafür entschieden. Denn ein geteiltes Kinderzimmer kann Vorteile haben, es kann eine wunderbare Möglichkeit sein, Geschwister zu verbinden und den Gemeinschaftssinn zu fördern. Doch wie schafft man es, ein harmonisches Umfeld zu schaffen, indem sich beide Kinder gleichermaßen wohlfühlen? Hierbei möchte ich dir mit den Gestaltungsprinzipien des Fengshui helfen. Werfen wir also einen Blick darauf, wie man diese Prinzipien Schritt-für-Schritt auf das Teilen eines Kinderzimmers anwenden kann:
Schritt 1: Richtige Raumplanung und Nutzung
Es hilft, sich den Raum zunächst im leeren Zustand anzuschauen und sich einen Überblick zu verschaffen. Welche Möbel sollen ins Zimmer und wo sollen sie stehen?
Bei der Raumgestaltung nach Feng Shui ist es wichtig, dass man u.a. auf die richtige Bettposition und die Anordnung der Möbel achtet. Beginne bei deiner Raumplanung mit den großen Möbelstücken, wie Kleiderschrank, Kommoden und Betten. Wenn es der Raum zulässt, dann sollte jedem Kind ein eigenes Bett (kein Hoch- oder Stockbett) zur Verfügung stehen. Und dieses sollte möglichst weit weg von Fenster und Tür, an einer festen Wand stehen. Auch die Raumaufteilung in zwei Bereiche sollte in Betracht gezogen werden (dazu aber gleich mehr). Wenn du die Aufteilung der Möbel planst, dann ist es grundsätzlich wichtig, dass die Raummitte frei bleibt. Das liegt daran, dass wir im Feng Shui die Raummitte auch gleichzeitig in Verbindung mit unserer eigenen Mitte steht und hier sollte die Energie zirkulieren können. Außerdem bietet dieser freie Raum Platz zum Spielen.
Schritt 2: Schaffe ruhige und aktive Bereiche
Das ist der wohl schwierigste, aber auch wichtigste Teil in jedem Kinderzimmer!
Ein Kinderzimmer vereint nämlich ganz viele „Räume“ und Aktivitäten. Es ist sowohl Spielplatz, Schlafzimmer, als auch Home-Office in einem. Wir müssen also spielen, toben, lesen, lernen und schlafen – in einem Raum integrieren. Damit deine Kinder einen Ausgleich zwischen Aktivität und Erholung erleben, benötigt das Kinderzimmer zwei verschiedene Energien:
Yin-Energie: Ruhig und Dunkel. Damit deine Kinder zur Ruhe kommen, nicht überaktiv sind und gut durch- und einschlafen können.
Yang-Energie: Aktiv und Hell. Diese Energie ist wichtig, damit sie z.B. fokussiert lernen können. Außerdem wird diese Energie beim spielen und toben erzeugt.
Unterteile den Raum und erschaffe z.B. aktive und helle Spielbereiche und gleichzeitig in einem anderen Bereich Ruhezonen zum Erholen und Schlafen. Das kann z.B. eine Leseecke mit gemütlichen Decken, Kissen und einem weichen Teppich sein. Diese Gestaltung fördert die Yin-Energie. Du kannst aber auch ein Spielzelt mit einer kleinen Lichterkette aufstellen, indem sich deine Kinder zurückziehen können. Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Schritt 3: Farben und Elemente aussuchen
Damit das Kinderzimmer aufgrund von vielen Farben und Gegenständen nicht zu unruhig oder sogar chaotisch wirkt, solltest du für ein harmonisches Gesamtbild sanfte Farben wie Pastelltöne verwenden, die beruhigend und ausgleichend wirken. Die optimale Farbe für deine Kinder berechne ich während einer Kinderzimmerberatung und unterstütze dich durch Ideen, Konzept und Maßnahmen bei der perfekten Raumgestaltung.
Holz-Elemente sind im Kinderzimmer besonders geeignet. Sie stabilisieren die Energie und fördern außerdem Kreativität und Ideenreichtum. Accessoires oder Möbelstücke aus Holz schaffen dazu eine warme und gemütliche Atmosphäre.
Im Kinderzimmer gilt zwar: Weniger ist mehr. Aber farblose und extrem minimalistisch eingerichtete Kinderzimmer sind nicht zu empfehlen. Das mag zwar für Social Media ein tolles Foto abgeben, kann sich aber auf die Schlafqualität und das Verhalten deines Kindes auswirken.
Schritt 4: Schaffe persönlichen Raum
Selbst in einem gemeinsamen Zimmer ist es wichtig, dass jedes Kind seinen persönlichen „Raum“ hat und einen Bereich in dem es sich entfalten kann. Im Feng shui ist das für die persönliche Entwicklung und um die eigene Energie zu stärken, wichtig.
Dies erreichst du durch die individuelle Gestaltung der Betten oder durch die Zuweisung von eigenen Regalen und Aufbewahrungsbereichen. Wovon ich allerdings abrate ist: Die farbliche Trennung der Räume oder die optische Trennung der Bereiche durch Möbel oder Regale. Ein Grund dafür ist, dass man die Kinder nicht energetisch voneinander trennen möchte, und außerdem verändert sich durch eine farbliche Trennung die Raumenergie, welche den Raum zusätzlich unruhig wirken lässt.
Schritt 5: Ordnung
Ein aufgeräumtes und sauberes Zimmer hat nicht nur optische Gründe, sondern fördert auch den freien Fluss der Energie. Kinder neigen dazu, Spielzeug überall zu verteilen, daher ist es wichtig, gemeinsam mit ihnen Ordnung zu halten. Feng shui lehrt, dass ein aufgeräumtes Umfeld die Klarheit des Geistes und die innere Ausgeglichenheit fördert und somit zu einem harmonischeren Zusammenleben beiträgt. Plane in der Raumgestaltung für dein Kinderzimmer ein Ordnungssystem ein. Am besten verwendest du geschlossene Systeme mit Kisten und Körben, die in Reichweite deiner Kinder sind, damit förderst du gleichzeitig ihre Eigenständigkeit. Wenn du Kisten beschriftest oder mit Bildern kennzeichnest, je nach Alter deiner Kinder, hilft ihnen das außerdem beim selbstständigen aufräumen.
Schritt 6: Sorge für verschiedene Lichtquellen
Ausreichend Licht ist ein wichtiges grundlegendes Prinzip im Fengshui und sollte in jedem Raum berücksichtigt werden. Auch das Kinderzimmer sollte also über ausreichend Licht verfügen. Ich empfehle eine helle Deckenlampe sowie mehrere kleinere Lichtquellen, wie Nachtlampen, Schreibtischlampen und indirektes Licht an Lese- oder Kuschelecken. Das sorgt im Raum nicht nur für Gemütlichkeit, sondern verändert bei Bedarf auch die Energie von der aktiven Yang-Energie hin zur ruhigen Yin-Energie für den Abend und die ruhigen Momente.
Ich hoffe, ich konnte dir bei der Aufteilung helfen. Schreibe mir in die Kommentare gerne, was deine größte Herrausforderung in der Einrichtung und Gestaltung des Geschwisterzimmer ist.
Hi, interessanter Beitrag.
Warum kein Hochbett?
Liebe Grüße
Hallo Juli, vielen Dank für deinen Kommentar und deine Frage. Das Thema Hoch- und Etagenbett kann man aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Ich versuche es kurz zu erklären 😉 Ich empfehle zwei Einzelbetten, um beide Kinder (egal ob ein Altersunterschied vorhanden oder nicht), auf die gleiche Energie zu stellen oder anders ausgedrückt, um Geschwisterkonflikte zu vermeiden und die Gesundheit der Kinder zu fördern.
Zum einen haben Hoch- oder Etagenbetten durch die unterschiedlichen Höhen-Bereiche, verschiedene Energien und Kinder sind sehr einfühlsam was das angeht. Vielleicht kennst du das unsichere Gefühl, wenn man oben in einem Hochbett liegt? Oben fehlt die Erdung, der stabile Boden, die Kinder aber benötigen, um u.a. besser Ein- und Durchzuschlafen. Vor allem sensible oder unsichere Kinder sollten immer genug Erdung/Halt finden können. Beim Etagenbett hat das Kind das unten liegt, ständig „Druck“ von oben bzw. auf den Körper. Das kann sich in Eifersucht zeigen, aber auch in Bauchweh oder Schlafproblemen. Es hat also viele Vorteile, wenn man sich für zwei Einzelbetten entscheidet, auch wenn es sich um ein kleines Kinderzimmer handelt und man mit einem Etagenbett Platz einsparen würde. Viele Grüße Eileen